Zu Beginn dieser Unterrichtseinheit wurde, neben einigen Kommentaren zu den Lerntagebüchern und den Hausaufgaben, einige Ergänzungen zum Thema der letzten Vorlesung, Archivsysteme, eingefügt. Zum einen war dies ein Marktüberblick über die wichtigsten Systeme, neben dem im Kurs verwendeten ArchiveSpace wäre hier vor allem Access to Memory zu nennen, welches in der Schweiz von docuteam angeboten wird – wobei der Studierende momentan, als Ergänzung am Rande, bei einem der Gründer von docuteam, Herrn Wildi, das Modul Digitale Langzeitarchivierung besucht. Im Unterricht wurde weiter auf die Unterschiede zwischen Bibliotheks- und Archivsystemen eingegangen, wobei hier vor allem auf die Unterschiede im Nutzungszweck (aktive Nutzung versus Bewahrung) eingegangen wurde.

Primär wurde an diesem Tag aber das Thema der Repositorien behandelt. Bei einem Repositorium handelt es sich dabei im hier angewendeten Sprachgebrauch um eine meist institutionseigene Veröffentlichungsplattform für wissenschaftliche Arbeiten und Forschungsdaten, wobei das Thema Open Access, das heisst, die freie Zugänglichkeit, eine grosse Rolle spielt. Zu diesem Zweck wurden im Unterricht auch zwei mögliche Veröffentlichungswege besprochen, welche eine Autorin beziehungsweise eine Institution wählen könnte, um eine Veröffentlichung frei zugänglich zu machen, persönlich möchte der Studierende am Ende dieses Abschnittes noch auf eine dritte, etwas Informellere, aufmerksam machen. Bei den zwei vorgestellten Wegen handelt es sich dabei um den grünen und den goldenen Weg. Bei ersterem wird eine Arbeit zuerst von einem wissenschaftlichen Verlag publiziert, was nicht in einem Open Access-Format geschieht. Die Autorin beziehungsweise die Institution, der sie angehörig ist, wartet danach den Ablauf einer mit dem Verlag vereinbarten Sperrfrist ab und veröffentlicht die Arbeit danach in einem, meist Institutionseigenen Repositorium. Bei zweiterem, dem goldenen Weg, wird die Arbeit ebenfalls von einem wissenschaftlichen Verlag veröffentlicht, Autorin beziehungsweise die Institution, der sie angehörig ist, zahlt diesem Verlag sodann aber eine Gebühr und der Verlag veröffentlicht die Arbeit in einem Open Access-Format. Aufgrund verschiedener Überlegungen zum Thema der wissenschaftlichen Verlage, insbesondere zu Grossverlagen wie Elsevier und Co., deren übergriffigen Preispolitik (Erinnerung aus dem Vorpraktikum: 600 Euro für ein E-Book, bedingt brauchbare Nutzungsmodalitäten), die fehlende Bezahlung von Autoren und Reviewern und daraus folgend die Tatsache, dass Institutionen für den Zugriff auf Arbeiten, deren Entstehung sie bereits finanzierten, bezahlen müssen, scheint dem Studierenden allerdings die Frage, welcher dieser Wege nun besser ist, nachrangig der Frage, wie wissenschaftliche Verlage ihrem wohlverdienten Ruheplatz auf dem Müllhaufen der der Geschichte zugeführt werden können. Aus diesem Grund auch an dieser Stelle der Hinweis auf SciHub und LibGen, welche bei diesen Problemen zumindest temporäre Abhilfe schaffen und in den Augen des Studierenden mindesten als informelle Publikationsmöglichkeiten im Auge behalten werden sollten. Ergänzend: der Studierende absolvierte vor seinem aktuellen Studium eines im Bereich literarisches Schreiben, wo wohl die meisten wissenschaftlichen Verlage aufgrund ihres Geschäftsmodells als unseriös und schädlich eingestuft würden, was seine Perspektive wohl beeinflussen mag.

Um aber auf den Unterricht zurückzukommen: Hier wurden im weiteren Verlauf anhand der Software DSpace einige Einblicke in die Funktionsweise von Repositorien ermöglicht, was anhand einer Demo-Plattform, welche vom Hersteller bereitgestellt wird, getan wurde. Aufgebaut ist DSpace so, dass es Communities und Collections gibt. Die Communities sind dabei den Collections übergeordnet und können deren mehrere enthalten, darin wiederrum könne einzelne Arbeiten veröffentlicht werden.