Primäre Thematik an diesem Tag war das Gastreferat zur neuen Bibliothekssoftware Alma. Gegeben wurde dieses von zwei Gastreferentinnen von der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW), welche selbst massgeblich an der Entwicklung von SLSP beteiligt waren.
Bei SLPS, in Langform die Swiss Library Service Plattform, handelt es sich um einen Bibliotheksdienstleister, der das Ziel hat, die bisherigen Verbände wie Nebis und die verschiedenen IDS-Verbände abzulösen.

Ebenfalls zu SLSP gehört die neue Bibliothekssoftware ALMA, welche Aleph inzwischen abgelöst hat und welches auch den Schwerpunkt des Gastreferates bildete. Alma ist dabei im Aufbau in drei Zonen gegliedert: Eine Community Zone, welche von primär Normdaten und Daten von E-Ressourcen beinhaltet, eine Network Zone, in welcher sich die zugehörigen Bibliotheken finden und in welcher Themen wie Titelaufnahme und Lizenzen behandelt werden und eine Institution Zone, welche für jede Institution spezifisch konfiguriert ist und in welcher institutsspezifische Themen wie Anwenderrollen und Exemplare verwaltet werden können.

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Insbesondere die Anwenderprofile scheinen dabei eine Neuerung im Gegensatz zu Aleph zu sein, da bei letzterem mit verschiedenen Modulen wie Erwerb beziehungsweise Katalog etc. gearbeitet wurde. Insgesamt machte die Plattform im Vergleich zu meiner Erinnerung an Aleph einen deutlich moderneren und nutzerfreundlicheren Eindruck, insbesondere im Design. Für den Studierenden war dieses Gastreferat vor allem auch deshalb wertvoll und lehrreich, da er nach dem Studium im bibliothekarischen Bereich arbeiten möchte und es in dieser Hinsicht sicherlich kein Fehler ist, ALMA bereits einmal mindesten theoretisch im Einsatz gesehen zu haben.

Interessant war zudem auch die Verwaltung der E-Ressourcen, was, wie oben schon kurz angesprochen, in der Community Zone durch Ex Libris geschieht. Dies funktioniert dabei so, dass die bibliographischen Daten von den Verlagen direkt an Ex Libris geliefert und dort gepflegt werden. Möchte eine Bibliothek dann eine dieser E-Ressourcen in ihren Bestand aufnehmen, so kann sie dies über ALMA tun, ohne selbst Katalogisieren zu müssen. Da der Studierende sich aus dem Vorpraktikum daran zu erinnern meint, dass E-Ressourcen aufgrund ihrer grossen Menge häufig nur sehr oberflächlich katalogisiert wurden, scheint ihm dies ein deutlicher Vorteil, insbesondere für wissenschaftliche Bibliotheken, welche zunehmend grosse Mengen an E-Ressourcen in ihrem Bestand haben. Eine Frage, die sich dem Studierenden im Nachgang allerdings stellt, ohne dass er sicher wäre, ob dies im Referat explizit behandelt wurde, ist, wie E-Ressourcen, welche innerhalb einer Institution oder einer anderen bibliotheksnahen Institution erstellt werden, z.B. die Uni einer Unibibliothek, gehandhabt werden – muss hier auch der Weg über Ex Libris gegangen werden, oder kann eine Institution in diesem Fall eine Ressource auch selbst erfassen?

Anschliessend an das Gastreferat wurde von den Dozenten noch das Thema Archivsoftware am Beispiel der Open-Source-Software ArchiveSpace angeschnitten. Vertieft soll dieses Thema aber im nächsten Beitrag behandelt werden.